Soviel wie nötig und so wenig wie möglich eingreifen.
Gestern im Café: Eltern begleiten ihr Baby ca 11 Monate. Das Kind ist super auf allen Vieren unterwegs, erkundet das Lokal. Dann kommt der Moment, wo es für die Eltern gefühlt zu weit weg ist. Einer der Beiden geht hin, greift es sich von hinten oben ohne Vorankündigung, hebt das Kind auf, dreht es und stellt es auf die Beine. An beiden Händen wandert das Kleinkind nun zurück in den Wirkungsbereich der Eltern. Auf Zehenspitzen. die Arme angewinkelt und über Schulterhöhe gehalten an den Händen der Eltern. Wir kennen das Bild alle.
Und ich kann dazu nur laut, klar und deutlich sagen: LASST DAS.
Damit ist niemandem geholfen, der Rücken der Eltern ist dennoch hin, das Kind lernt dadurch nicht das Gehen, es lernt genauegenommen nichts, außer, dass sein Radius und seine Perspektive anders und größer sein könnte, als es momentan der Fall ist und das es beginnen sollte zu weinen, wenn es nicht selbständig vom Fleck kommt und/oder nicht krabbeln mag. Es ist in einer Position gelandet, in die es selbst nicht kommt und noch weniger herauskommt.
Was verpasst das Kind alles,
wenn es in der Form geführt wird: neue Bewegungserfahrungen machen, frühkindliche Reflexe nutzen, um den Körper auf neue Bewegungserfahrungen vorzubereiten und zeitgleich frühkindliche Reflexe integrieren, Millionen neue Synapsen schaffen, die die Vernetzung im Gehirn vorantreiben und somit die sensorische Integration positiv beeinflussen,
Lösungen finden, wenn etwas nicht funktioniert, Frust aushalten und stolz auf sich sein,
das dann auch den Eltern präsentieren, die dann auch stolz sind und alles das zum genau richtigen Zeitpunkt.
Ach ja und Übergriffig ist es halt auch. Stellt euch vor, ihr werdet von jemandem von hinten gepackt, nur weil er stärker und größer ist und das tun kann.
Vom vorzeitigen Hinsetzen brauche ich euch jetzt also nichts mehr zu erzählen oder?
Bei Fragen oder Anregungen, meldet euch gern wie immer via Whatsapp, Telefon, Email oder Kommentar!
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