Heute habe ich eigentlich nur ein Anliegen: Lasst sie aussprechen!
Ich durfte am Wochenende wieder beobachten, wie Erwachsene mit Kindern kommunizieren und manchmal macht das ganz viel Freude, weil es achtsam und kindgerecht und dennoch sehr auf Augenhöhe und authentisch ist.
Und manchmal läuft es anders, wie zbsp so:
Das kleine Kind möchte etwas sagen. Die Erwachsenen reden und reden und reden. Das Kind spricht einmal dazwischen, wird ignoriert, es spricht ein zweites Mal dazwischen, wird ignoriert und beim dritten Mal brüllt es lauthals dazwischen und wird dann angeschimpft, dass es nicht so schreien soll und das es reden kann, wenn die Erwachsenen fertig sind. Wann dieses "fertig" ist, das ist für ein kleines Kind nicht messbar, da es kein entsprechendes Zeitgefühl dazu hat. Und es hat ja genau in dem Moment ein Anliegen. Ein höchst Wichtiges.
Ja ein Kind darf lernen, abzuwarten. Aber das darf man mitteilen, wie "Ich spreche den Satz zu Ende, dann bist du dran!", statt es zu ignorieren. Zeitnahe Reaktionen sind wichtig. Denn Kinder lernen aus jeder Situation etwas. Hier wäre es: Wenn ich laut bin, gibt es eine Reaktion, sonst nicht.
Eine andere Form, mit Kindern zu sprechen ist, sich ihnen zuzuwenden und etwas zu Fragen und die Antwort darauf gar nicht abzuwarten. "Oh was ist denn deine Lieblingsfarbe? Bestimmt blau, du hast so ein schönes blaues Kleid an, wirklich toll. Und magst du Blumen?...." oder 3 Fragen auf einmal kurz nacheinander, ohne das auch nur Eine davon beantwortet wäre. Wie ernst genommen man sich da fühlt, brauche ich nicht zu betonen. Hieraus könnte resultieren, dass das Kind gar nicht erst Antwortet und erst 3 mal gefragt werden muss, falls das öfter in seinem Umfeld passiert.
Und was mir persönlich sehr am Magen schlägt ist das vollenden eines Satzes. Das Kind beginnt einen Satz, man weiß als erwachsene Person, wie er wahrscheinlich enden wird, weil er eindeutig ist. Das Kind sucht die richtigen Worte, möchte wirklich alles gut betonen, nichts auslassen und das dauert ein wenig länger, es wiederholt sich, eventuell stottert es ein wenig vor Aufregung und da......beendet die Erwachsene den Satz. Die Magie ist dahin. Vielleicht nimmt sich das Kind mit, dass es ganz viel schnell und auf einmal erzählen muss oder es bekommt ganz viel Stress beim Erzählen und lässt es oder ein Stottern wird verstärkt usw.....
Nehmen wir uns doch wenigstens da ein wenig Zeit, reflektieren uns selbst und sind ehrlich zu uns und verändern es. Ich kenne das nur zu gut und mir ist davon ganz ganz sicher auch alles schon passiert. Ich bin aber sehr bemüht und versuche ehrlich zu mir zu sein. Denn ein Verhalten beim Kind hat oft seinen Sinn und entsteht aus dem was das Umfeld ihm lehrt, ob nun mit Absicht oder ganz nebenbei.
Wenn sich das Verhalten eines Kindes ändern soll, dann darf das ganze System ebenso etwas dazu beitragen.
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