Bewegungslernen- sensorische Impulse
Ich bin heute eine Stiege gegangen, deren Schritthöhe deutlich anders war, als das, was ich so täglich gehe.....und es war nicht ganz ohne....ich musste mich wirklich konzentrieren, damit ich nicht stolpere, mein Gleichgewichtssinn war gefordert. Und dann dachte ich, wie muss es wohl den ganz kleinen Kindern gehen, die alles erst neu entdecken und die Koordination aller notwendigen Impulse noch nicht haben? Ich konnte nachvollziehen, wie es den Kindern geht, deren sensorisches System nicht im Lot ist und wie sehr es sie anstrengen muss, ganz alltägliche Bewegungsabfolgen zu unternehmen.
Was genau ist mir passiert?
Mein Gehirn hat meine alltäglichen Abläufe vereinfacht, in dem es sie abgespeichert hat und quasi eine Kombination verschiedener Impulse gespeichert hat, die in verschiedenen Situationen immer gleich ablaufen. Nehmen wir Fahrrad fahren. Das habe ich einmal gelernt, da fiel es mir schwer. Aber als ich es wieder und wieder gemacht habe, wurde es mit jeder Abfolge leichter. Mein ganzes Sinnessystem hat diese verschiedenen Reize durch die Wiederholungen verinnerlicht und es als Programm "Rad fahren" abgespeichert. Das Stiegenhaus, das ich täglich nutze ist abgespeichert als "Stiegenhaus zu Hause" usw....deshalb sind gerade bei sensorisch empfindlichen Kindern Routinen so wichtig.
Alles darf sich wiederholen und das in der gleichen Abfolge.
Dann ist das Sinnessystem nicht immer wieder überfordert und kann sich wirklich auf das Wesentliche konzentrieren.
Übrigens muss das Umfeld für das Lernen auch gehirngerecht gestaltet sein. Es ist zum Beispiel sinnfrei, in Stress und unter Druck zu lernen oder einfach nur etwas ständig und ohne Zusammenhang zu wiederholen. Vielmehr braucht es ein Vernetzen verschiedenster Sinne, um sich zu festigen und leichter in das System zu gelangen. Deshalb ist es wichtig mit Kindern spielerisch und in Verbindung mit ihren Interessen zu arbeiten.
Bei Fragen und Anregungen meldet euch gern bei mir :)
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