Heute möchte ich euch auf eine kleine Zeitreise mitnehmen und euch auch aufzeigen, was alles daran hängt, wie ich Zeit wahrnehme und ab wann Zeit für Kinder denkbar wird.
Ab dem 5.Lebensjahr ca. haben Kinder eine Vorstellung von Zeit und können somit ein Verständnis für Zeit aufbauen.
Davor lebt das Kind im Hier und Jetzt und ein "warte, das machen wir nachher"
oder ein "am Samstag gehen wir Oma besuchen" und "im Sommer gehen wir wieder draußen schwimmen" sind ungreifbar für die Kleinen und können ihre Emotionen in Wallung bringen. Gerade wenn man bedenkt, dass sich dann auch noch das Zentrum der Welt für sie bei ihnen befindet, ist das Vertrösten und Abwarten eine sehr hohe Kunst! Ab dem 5. Lebensjahr kann Zeit also vorstellbar werden......ja aber wie sie wahrgenommen wird, das ist von ganz vielen Faktoren abhängig.
Zum Einen natürlich von den Dingen, die wir schon erleben durften.
Man kennt es:
Der Hinweg zum Urlaubsort kommt einem sehr lang vor und der Rückweg geht ruckzuck!
Das liegt daran, dass wir den Weg nun schon kennen und so ist es auch mit Dingen die wir erleben.
Desto mehr Erfahrungen wir gemacht haben, desto weniger Neues passiert und die Zeit verrennt wie im Flug.
Auch kommt es darauf an, in welcher Situation ich Zeit empfinde, also wie aufgeregt oder ruhig ich bin. Eine Notsituation lässt einen Sekunden wie Stunden erscheinen und ein schöner Moment vergeht wie im Flug. Und dann kommt es auch auf meine Stimmung an. Fühle ich mich traurig und müde,
so vergeht die Zeit zäh und mühsam und fühle ich mich glücklich oder bin aufgeregt,
so vergeht die Zeit ganz schnell.
Wir sehen, Zeit ist von sehr vielen Faktoren abhängig.
Wozu genau ist das jetzt wichtig?
Für unseren Alltag mit Kindern. Wir haben es eilig, wir wissen wir müssen schnell los und das Kind zieht sich gefühlt in Zeitlupe an, trödelt und braucht unendlich lange. Genau so lang braucht das Kind in entspannten Momenten, nur das wir da nicht schimpfen, drängeln und die Nerven verlieren. Auch ist es wichtig für unseren Umgang mit "das machen wir später". Einem Kind eine Struktur zu geben ist wichtig, aber dann bitte verständlich, bildlich und nachvollziehbar, so dass es genau weiß, wann "später" ist. Das spart dem Kind emotionale Ausbrüche und uns unheimlich viele Nerven.
Es ist immer wieder spannend, wie unterschiedlich jeder Zeit empfindet beobachtet einmal selbst!
Ach und Achtung mit Versprechungen bei Kindern,
die noch eine Weile warten müssen........
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